Vier.
4 ist die Zahl des Umbaus. Am 4. Januar hat Daniel das Haus zuerst besichtigt. Dann folgten 4 Monate elendigliche Warterei und 4 Wochen und 4 Tagen Umbau, verteilt auf 4×7 Bau- und 6 Blautage (Sechs?). In der Bauzeit haben wir 4 Wände eingerissen und 4 Räume von Fliesen befreit, mit Sicherheit mehr als 4 Kubikmeter Schutt produziert. Später dann haben wir 4 Kisten Tapeten verklebt und dabei nicht die angepeilten 4 Eimer Kleister verbraucht. Jede Wand, die tapeziert werden sollte, musste 4 Arbeitsschritte über sich ergehen lassen: abkratzen, spachteln, schleifen, grundieren.
Neben der Küche, die jetzt mit dem Esszimmer vereint ist, haben wir 4 Wohnräume saniert und für jedes ein eigenes Farbkonzept erdacht. Eigentlich waren in unserem Farbkonzept ja 4 Farben vorgesehen, nämlich hellbeige und himmelblau sowie unsere Hochzeitsfarben petrol und sonnengelb. Es hat sich aber eine fünfte eingeschlichen, sozusagen als Reminiszenz an die vorherigen Überlegungen der Küchenfarben: nämlich paprikarot. Grundfarbe sollte beige sein und für jedes Zimmer hatten wir eine zusätzliche Farbe an einer oder mehr Wänden vorgesehen. Petrol im Schlafzimmer: beruhigend, ausgleichend und sonnengelb im Arbeitszimmer: anregend, die Kreativität fördernd. Spontan kann dann noch paprikarot im Ankleidezimmer hinzu: frech, stimulierend. Auf, dass die Outfits passen.
Davon abgesehen ist das Haus genauso geworden, wie wir uns das vorgestellt haben. Die weißen Streifen um die Tür- und Fensterrahmen wirken sehr edel, die selbst verlegten Fliesen in Küche und Flur passen 1a zur Wandfarbe, zur Küchen und unserem Geschmack. Der Tisch steht im Zentrum unseres Lebens zwischen Wohnzimmer und Küche, die Küche ist immer noch geil mit ihrem schönsten Grau der Welt und den Echtholzfronten. Die Stühle mit der dubiosen Farbe „schlamm“ passen aber sowas von haargenau zu den Fronten, dass es wie im Katalog aussieht, und die selbstgebaute Lampe aus LED-Leuchten und einem Fachwerkbalken wartet unten im Keller auf die Fertigstellung. Das hindert uns aber nicht daran, bereits Gäste in unser Haus, an unseren Tisch einzuladen. An den Tisch, mit dem kurz vor Silvester alles begann.
Denn — das muss ich zugeben — wir haben unsere 4 Wände um den Tisch herum gebaut.